Geschichte

Die Stellung der Geistes- und Sozialwissenschaften an der ETH Zürich hat sich stark gewandelt. Nicht mehr Ergänzung steht im Vordergrund, sondern Integration.

Abteilung XII für Geistes- und Sozialwissenschaften

Bereits bei der Gründung des Eidgenössischen Polytechnikums im Jahre 1855 verfügte die neue Hochschule über eine Freifächerabteilung, welche die Ausbildung der Studierenden ergänzen sollte. Fächer wie Sprach- und Literaturwissenschaften, Geschichte, Philosophie sowie Nationalökonomie und Recht sind seit dieser Anfangszeit an der ETH Zürich vertreten, und sie bildeten bis in die 1980er-Jahre hinein den Kern der Abteilung XII für Geistes- und Sozialwissenschaften.

Diversifizierung und Integration mit anderen Disziplinen

In den 1980er- und 1990er-Jahren erfuhr die Abteilung XII einen Ausbau und eine Diversifizierung: Neue Professuren in den Bereichen Wissenschaftsphilosophie, Entwicklungszusammenarbeit, Soziologie, Konfliktforschung, Technikgeschichte sowie Sozialpsychologie und Hochschulforschung kamen hinzu. Gleichzeitig wandelte sich die grundsätzliche Rolle der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften an der ETH Zürich: Während bis in die 1970er-Jahre hinein eine Ergänzung der übrigen Fachbereiche angestrebt wurde, steht heute die Integration mit anderen Disziplinen im Vordergrund. Komplementäre Sichtweisen sollen zu einer gemeinsamen Problemstellung zusammengeführt werden.

Zusammenschluss zum D-GESS

Die Schulleitung der ETH Zürich hat diesen Wandel früh erkannt. Sie beschloss daher 1999, die beiden Departemente für Humanwissenschaften sowie für Recht und Ökonomie und die Abteilung XI für Militärwissenschaften zu einer neuen Einheit – dem D-GESS – zusammenzuschliessen und durch den Bereich Staatswissenschaften zu erweitern.

Gliederung in thematische Bereiche Behavior, Governance, Knowledge und Law & Economics

In den letzten Jahren hat das D-GESS eine Neuorientierung erfahren. Die weitgehend selbständigen Einzelprofessuren wurden in vier thematische Bereiche gegliedert, die in Forschung, Lehre und Graduiertenausbildung eng kooperieren: Behavior (Verhaltenswissenschaften), Governance (Staatswissenschaften), Knowledge (Geisteswissenschaften), Law & Economics. Die engere Zusammenarbeit wird durch den Zusammenzug in den Gebäuden CLU, IFW und RZ am Standort ETH Zentrum räumlich unterstützt.

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